Der Landesverband informiert:

 

Sehr geehrte Gartenfreundinnen und Gartenfreunde,

 

zu dem in der Ostseezeitung vom 18.02.2013 veröffentlichten Beitrag „Toiletten-Einsatz für Kleingärten geht in Serie“ erreichen uns zunehmend Anfragen aus unseren Mitgliedsverbänden, deshalb möchte ich auf diesen Artikel etwas näher eingehen.

Das Prinzip des Toiletten-Einsatzes ist eigentlich nichts Neues und wird in der Krankenpflege in ähnlicher Form schon lange eingesetzt. Grundsätzlich unterstützt der Landesverband alle Aktivitäten die einer normgerechten Abwasserentsorgung im Kleingarten dienen.

So hat sich die Arbeitsgruppe Abwasser des Landesverbandes ausführlich mit der Idee befasst und im Ergebnis dieser Beratung dem Vorstand des Landesverbandes empfohlen sich nicht weiter mit dieser Variante zu befassen. Besser jedoch sind Komposttoiletten mit Trennsystem.

Der anfallende Urin kann in entsprechender Verdünnung zur Düngung des Gartens genutzt werden, da er steril ist. Die mit Rindenschrot vermischten festen Bestandteile können in einem geschlossenen Komposter kompostiert werden. Bei der Kompostierung sind jedoch bestimmte Rahmenbedingungen einzuhalten. Die Kompostierung sollte mindestens vier Jahre betragen und kann bis zu 10 Jahren dauern. Ich verweise hier auf den auf unserer Internetseite veröffentlichten Ratgeber zur Kompostierung http://www.gartenfreunde-mv.de/PR_UNI_HRO_Kompost_neu_301012.pdf der Universität Rostock.

In diesen Ratgeber werden das Verfahren und die notwendigen Randbedingungen ab Seite 15 ausführlich beschrieben. In den Beitrag der OZ und den darauf folgenden Leserzuschriften ist auch die Rede von Spülwasser. Spülwasser ist Grauwasser und frei von menschlichen Ausscheidungen. Es kann zur Gartenbewässerung oder zur Benetzung des Komposthaufens genutzt werden. Ich empfehle jedoch dieses Grauwasser nicht zur Bewässerung der Nutzpflanzen zu verwenden. Mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass nicht immer ein neuer Behälter in den Garten eingebaut werden muss, die vorhandenen Behälter können abgedichtet werden. Es muss aber der Nachweis der Dichtheit erbracht werden. Der Landesverband hat mit Unterstützung des Umweltministeriums und der DWA ausreichend Prüfer schulen lassen, die die notwendigen Prüfungen durchführen dürfen. Im Bereich des Kreisverbandes Stralsund wurden viele ehemalige Kleinkläranlagen abgedichtet und entsprechen heute den Vorgaben für abflusslose Sammelgruben, es ist also auch mit geringem Aufwand eine gesetzeskonforme Lösung zu erreichen.

Sehr geehrte Gartenfreunde lassen Sie sich nicht verunsichern, prüfen Sie ob Ihre Abwassergruben abzudichten sind und machen Sie es, es ist eine kostengünstige Variante und spart viel Aufwand.

Der Landesverband informiert über seine Internetseite alle Kleingärtner über Probleme und Lösungen. Unter „Service-Angebote“ finden Sie im oberen Teil die aktuellen Mitteilungen und im unteren Teil die älteren Beiträge in archivierter Form.

 

Rainer Espig – 19.02.2013